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Vorbereitungen für Bau der Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage starten

Gebäude entsteht voraussichtlich ab Oktober 2024

| Tochterunternehmen

Auf dem Gelände der Müllverbrennungsanlage (MVA) Bielefeld-Herford wird in den kommenden Jahren eine Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage entstehen. Das Baufeld dafür wird ab Anfang 2024 vorbereitet. Es liegt im Südosten des Betriebsgeländes, jenseits des Müllbunkers der MVA. Dort, wo 2027 die neue Anlage in Betrieb genommen werden soll, befindet sich heute noch ein Erdwall. Er war in den 1980er-Jahren entstanden, als die MVA errichtet und der Grundaushub rund um das Gelände aufgeschüttet wurde.

Zunächst werden auf dem Erdwall ab dem 15. Januar 2024 Sträucher und Bäume gerodet. Das wird etwa bis Ende Januar dauern. Damit werden die Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes zu Rodungszeiträumen eingehalten. Die Bäume werden als Brennstoff für Biomassekraftwerke eingesetzt. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird auf dem freigeräumten Wall rund um die neu errichtete Anlage eine naturnahe, freiwachsende und geschlossene Landschaftshecke aus heimischen Bäumen und Sträuchern gepflanzt.

Im März 2024 beginnen dann die Erdarbeiten. Dabei wird der Erdwall im Baufeld abgetragen. Da die Anlage ebenerdig entsteht, wird es jedoch keine großflächige tiefe Baugrube geben.

Die Planungen sehen vor, dass im August 2024 die Gründungsarbeiten für die Anlage beginnen. Dann werden Fundamentpfähle und eine Stahlbetonbodenplatte eingebaut. Ist das geschafft, wird anschließend mit den Aufbauten begonnen. Aktueller Plan ist, dass die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage im Sommer 2027 in Betrieb genommen wird.

Hintergrund zur Klärschlamm-Verbrennung Im April 2023 hatte die MVA Bielefeld-Herford GmbH den Zuschlag für die Klärschlammentsorgung in Ostwestfalen-Lippe bekommen. Die 78 Kommunen der Klärschlammverwertung (KSV) OWL GmbH hatten zuvor über eine europaweite Ausschreibung einen sogenannten strategischen Partner gesucht. Die Entsorgung ist bis 2043 in entsprechenden Verträgen festgeschrieben worden. Die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage wird in Bielefeld neben der vorhandenen Abfallverbrennungsanlage errichtet, um die Synergiepotentiale an dem etablierten Standort zu nutzen. So wird die Anlage an die vorhandene Rauchgasreinigungsanlage angebunden. Dadurch wird gewährleistet, dass die Abluft auf allerhöchstem Niveau gereinigt wird. 

In der Zukunft kann für Bielefeld durch die Verbrennung des Klärschlamms mehr Fernwärme und Strom erzeugt werden. In der neuen Anlage können künftig bis zu 65.000 Megawattstunden Fernwärme pro Jahr erzeugt werden. Das entspricht dem Jahresbedarf von etwa 4.400 Durchschnittshaushalten. Bei der Stromerzeugung werden maximal 24.000 Megawattstunden pro Jahr erwartet, was dem Jahresbedarf von etwa 8.500 Durchschnittshaushalten entspricht.

Lisa Teichler

Pressesprecherin