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Stadtwerke müssen zum 1. Januar 2025 die Energie- und Wasserpreise erhöhen

Höhere Steuern und Abgaben, gestiegene Netzentgelte und allgemeine Kostensteigerungen wirken sich aus

Die Stadtwerke Bielefeld müssen ihre Preise für Strom, Gas und Wasser anheben. Gründe dafür sind insbesondere erhöhte Netzentgelte, Steuern und Umlagen sowie sonstige Kostensteigerungen, die sich unterschiedlich stark auswirken. Die Preiserhöhung gilt ab dem 1. Januar 2025.

„Wir sehen uns leider gezwungen, diese Preisanpassungen vorzunehmen“, erklärt Rainer Müller, Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld. „Insbesondere höhere Steuern und Abgaben sowie gestiegene Netzentgelte führen zu Kostensteigerungen, die wir nicht vollständig kompensieren konnten. Darüber hinaus ist eine moderate Erhöhung des Wasserpreises, der seit neun Jahren konstant gehalten werden konnte, aufgrund gestiegener Kosten erforderlich.“

Grundpreis beim Strom steigt
Die Stadtwerke Bielefeld können den Arbeitspreis beim Strom stabil halten. Er wird im kommenden Jahr unverändert bleiben, trotz steigender Umlagen und Abgaben. Die sogenannte § 19-StromNEV-Umlage wird beispielsweise deutlich steigen – im Jahr 2025 auf mehr als das Doppelte. Hintergrund dafür ist, dass die Bundesnetzagentur die Verteilung der Mehrkosten aus der Integration von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien beschlossen hat. Damit werden alle Stromkunden belastet. Die Stadtwerke können dem jedoch gesunkene Beschaffungskosten entgegensetzen, die durch einen bedachten Einkauf möglich wurden. So muss es, trotz des erheblichen Anstiegs bei den Umlagen um insgesamt 1,28 Cent pro Kilowattstunde (brutto), keine Erhöhung des Arbeitspreises geben.

Der Netzbetreiber hat jedoch die Erhöhung des Grundpreises um circa 40 Euro (brutto)im Jahr angekündigt. „Leider müssen wir diesen Kostenfaktor eins zu eins an unsere Kundinnen und Kunden weitergeben“, sagt Holger Mengedodt, Geschäftsbereichsleiter Markt und Kunde. „So ergibt sich im Bereich des Stroms für das kommende Jahr aber zumindest nur eine leichte Preissteigerung.“

Arbeitspreis für Gas steigt
Anders verhält es sich beim Gas. Der Grundpreis bleibt in diesem Bereich stabil. Jedoch erhöht sich ab dem 1. Januar der Arbeitspreis. Die Kilowattstunde Gas wird um 1,38 Cent (brutto) teurer. Für einen Haushalt mit einem Durchschnittsverbrauch von 16.000 Kilowattstunden im Jahr bedeutet das einen Brutto-Arbeitspreis von 11,22 Cent pro Kilowattstunde und damit eine Preiserhöhung von circa 215 Euro (brutto) jährlich.

„Diese Erhöhung wird nötig, weil unter anderem die Netzentgelte gestiegen sind“, sagt Rainer Müller. „Dieses Entgelt zahlen die Gaskunden für die Nutzung des Netzes an den Netzbetreiber. Die Höhe wird von der Bundesnetzagentur geprüft und genehmigt.“ Hinzu kommen die bundesweit erneut höheren CO2-Kosten gemäß Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). Allein die Erhöhung dieser Umlage liegt mit 0,32 Cent pro Kilowattstunde (brutto) in etwa auf dem Niveau der Netzentgeltsteigerung. Hinzu kommt die bereits im Laufe des Jahres 2024 erhöhte Gasspeicherumlage, die bisher von den Stadtwerken Bielefeld noch nicht an die Kundinnen und Kunden weitergegeben wurde.

Wasserpreis seit 9 Jahren stabil
Die letzte Preisanpassung beim Wasser gab es am 1. Januar 2016. Trotz schwieriger Bedingungen, wie dem hohen Transportaufwand vom Hauptgewinnungsgebiet in der Senne nach Bielefeld und trotz laufender Kostensteigerungen, konnte der Preis lange stabil gehalten werden. „Unsere Wasserpreise in Bielefeld liegen seit Jahren im NRW-Vergleich unter dem Durchschnitt“, sagt Holger Mengedodt.

Zum 1. Januar 2025 müssen die Stadtwerke Bielefeld die Preise für Trinkwasser erhöhen. Die Kosten werden um 20 Cent (netto) steigen und liegen damit bei 2,07 Euro (brutto) pro Kubikmeter Wasser. Für einen Durchschnittshaushalt mit zwei Personen ergeben sich durch die Preisanpassung Mehrkosten von rund 19 Euro (brutto) im Jahr. Der Grundpreis bleibt unverändert.

„Diese Anpassung ist nach vielen Jahren notwendig, auch um den erhöhten Investitionen in den Substanzerhalt gerecht zu werden“, sagt Rainer Müller. „Der Instandhaltungsaufwand sowie die Energiekosten sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Deswegen führt zu diesem Zeitpunkt kein Weg an einer Preiserhöhung vorbei.“

Kundinnen und Kunden werden informiert
Alle Haushaltskunden erhalten in den kommenden Tagen ein persönliches Anschreiben mit den Details der Preisanpassungen. Zeitgleich werden die Stadtwerke Bielefeld automatisch die Abschläge der Kundinnen und Kunden anpassen und dies ebenfalls in dem Schreiben mitteilen.

Weitere Informationen zur Preisanpassung finden Sie hier.

Lisa Teichler

Pressesprecherin