Die Schnellbuslinie S15 bindet seit zwei Jahren die Städte Bielefeld, Enger und Spenge an den Schienenpersonennahverkehr am Bielefelder Hauptbahnhof an. Die Stadt Bielefeld, der Kreis Herford, moBiel und die Minden-Herforder Verkehrsgesellschaft (mhv) freuen sich, dass das Angebot gut angenommen wird. Aufgrund des Zuspruchs verlängert der VVOWL die Finanzierung, sodass die S15 bis mindestens Ende 2027 weiter ihre gewohnte Strecke fahren kann.
„Die Fahrgastzahlen sprechen für den Bedarf der Linie zwischen Bielefeld und dem Kreis Herford“, sagt Olaf Lewald, Leiter des Amtes für Verkehr der Stadt Bielefeld. Für die Ermittlung der Nachfrage haben seit dem Betriebsbeginn der S15 stichprobenartige Fahrgasterhebungen stattgefunden. Diese haben ergeben, dass die Zahlen von anfänglich 205 Fahrgästen pro Tag aktuell um mehr als die Hälfte gestiegen sind und nun bei rund 400 Fahrgästen täglich liegen.
„Die Fahrgäste schätzen besonders die Zeitersparnis. Der Bus fährt nur 27 Minuten zwischen Bielefeld und Enger. Der Umstieg auf den ÖPNV wird damit enorm erleichtert,“ sagt Karin Schnake, Geschäftsbereichsleiterin Kundenmanagement bei moBiel. Das Bielefelder Verkehrsunternehmen ist für den Betrieb der Linie zuständig. Dem positiven Fazit kann auch Achim Overath, Geschäftsführer der Minden-Herforder Verkehrsgesellschaft (mhv) nur zustimmen. Die mhv plant und koordiniert das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs durch Busse in den beiden Kreisen Herford und Minden-Lübbecke.
„Für die Menschen im Südwesten des Kreises Herford ist diese Verbindung eine enorme Verbesserung“, erklärt Dr. Beatrix Wallberg, Dezernentin des Kreises Herford.
Der Westfalen-Schnellbus S15 ist montags bis samstags im Stundentakt zwischen Bielefeld Hauptbahnhof, Enger Kleinbahnhof und Spenge ZOB unterwegs. Der Schnellbus fährt montags bis freitags zwischen 6 Uhr und 20 Uhr sowie samstags zwischen 9 Uhr und 19 Uhr jeweils stündlich. Ab 2025 ist er von April bis Oktober zusätzlich sonntags und an den Feiertagen zwischen 11.30 Uhr und 18.30 Uhr unterwegs.
Die angefahrenen Haltestellen bleiben zunächst bestehen, auch an den gewohnten Fahrzeiten wird nichts geändert. Mögliche Anpassungen kann es bei den Standorten einzelner Haltestellen geben. Hier wird aktuell geprüft, ob eine bessere Lage dieser Haltestellen umsetzbar ist – etwa an der Engerschen Straße.
Ab Anfang 2025 gibt es auch USB-Hubs und W-Lan in den zwei Bussen. Außerdem werden sie mit einem automatischen Fahrgastzählsystem ausgestattet.
Hintergrund
Der Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe (VVOWL) unterstützt das Angebot mit einer Fördersumme von rund zwei Millionen Euro. Die gesamten Betriebskosten werden auf
rund 2,2 Millionen Euro beziffert. Der VVOWL finanziert davon 90 Prozent der Kosten, die restlichen zehn Prozent tragen jeweils der Kreis Herford und die Stadt Bielefeld.
Der Schnellbus Bielefeld – Enger – Spenge ist einer von insgesamt zwei Schnellbusverkehren, die der VVOWL aktuell fördert. Seit Frühjahr 2021 ist bereits der Schnellbus S40 auf der Strecke Rheda-Wiedenbrück – Paderborn unterwegs. Beide Linien fahren künftig unter dem Namen „WestfalenSchnellbus“. Das Land NRW hat ein großes Interesse am Ausbau von Schnellbusverkehren und stellt seinen Zweckverbänden, u.a. dem NWL, dafür entsprechende Mittel zur Verfügung.
