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Sonnenenergie: Strom sparen mit Solaranlagen

Sie möchten Ihren eigenen Strom aus kostenloser Sonnenenergie gewinnen? Selten war der Zeitpunkt so gut wie jetzt, denn während Solaranlagen immer günstiger werden, wird Strom immer teurer. Unsere Energieberater Christian Reker und Niklas Ferch geben wichtige Tipps rund ums Thema Photovoltaik.

 

Wann macht Photovoltaik Sinn?

Reker: Wenn ich ein Dach habe, was eine ausreichende Fläche und wenig Verschattung aufweist, sind dies schon einmal gute Voraussetzungen. Wichtig ist jedoch, dass der Strom, den die PV-Anlage produziert, größtenteils selbst verbraucht wird, denn die Wirtschaftlichkeit ergibt sich aus vermiedenen Stromzukäufen. Dazu sollte man wissen, dass der durch die Photovoltaikanlage gewonnene Strom immer in der Sekunde verbraucht werden muss, in der er gewonnen wird. Wenn der Stromverbrauch jedoch vorwiegend abends stattfindet, macht ein Batteriespeicher Sinn. Mit diesem lässt sich überschüssiger Solarstrom zwischenspeichern, so kann man ihn dann verbrauchen, wenn man ihn benötigt.

Ferch: Allerdings macht das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 auch Anlagen mit vollständiger Einspeisung wirtschaftlich attraktiv, denn die Einspeisung wird besser vergütet. Dies gilt übrigens auch schon für Anlagen, die noch im Jahr 2022 in Betrieb genommen werden.

 

Wieviel des eigenen Strombedarfs kann durch eine PV-Anlage gedeckt werden?

Reker: Das liegt natürlich immer am individuellen Verbrauchsverhalten. Im Idealfall kann man von etwa 40 Prozent ausgehen. Mit einem Batteriespeicher sogar von circa 70 bis 80 Prozent. Auf unserer Website gibt es für Hausbesitzer unter MeinSolardach die Möglichkeit, den individuellen Vorteil errechnen zu lassen.

 

Für wen lohnt sich die Anschaffung einer Photovoltaikanlage finanziell?

Ferch: Wenn man von einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 20 bis 30 Jahren ausgeht, dann lohnen sich Anschaffung und Aufwand auf jeden Fall. Die Materialkosten für eine PV-Anlage liegen derzeit bei 10.000 bis 12.000 Euro, die für einen Batteriespeicher je nach Größe bei 4.000 bis 6.000 Euro. Hinzu kommt natürlich noch der Installationspreis, sodass der Preis für eine Solaranlage insgesamt bei 25.000 bis 40.000 Euro liegt. Das ist natürlich erstmal viel Geld, bei hohen Strompreisen amortisieren sich die Kosten jedoch bereits nach etwa acht bis zwölf Jahren, je nach Anlage.

 

Gibt es Fördermöglichkeiten?

Reker: Von Bund und Ländern wird in der Photovoltaik aktuell nicht gefördert. Allerdings kommt es vereinzelt zu Förderangeboten von Kommunen oder anderen Institutionen. Hier lohnt sich ein Blick in unsere Fördermitteldatenbank, die regelmäßig aktualisiert wird. Dort trägt man anhand der Buttons ein, dass man eine Solaranlage installieren möchte und erhält dann eine Übersicht über die aktuellen bundesweit und im Bundesland verfügbaren Programme.

 

Woher weiß ich, ob mein Dach überhaupt für eine Solaranlage geeignet ist?

Ferch: Eigentlich sind fast alle Dächer geeignet, die wenig Verschattung haben. Der optimale Winkel, um mit Photovoltaik möglichst viel Sonnenlicht einzusammeln, liegt bei 35 Grad und einer Südausrichtung. Dieser Wert kommt zustande, da der Energieertrag rein rechnerisch am größten ist, wenn das Licht im rechten Winkel auf die Module trifft. Allerdings verändert sich der Sonnenstand im Laufe des Jahres, daher kann auch eine Ost-West-Ausrichtung der PV-Anlage, je nach Verbraucherverhalten, durchaus attraktiv sein. Zwar bleiben dadurch die Spitzenerträge über die Mittagsstunden aus, dafür beginnt die Anlage jedoch früher mit der Stromproduktion und liefert bis in den Nachmittag Erträge.

 

Wie sieht’s mit Flachdächern aus?

Reker: Gut. Da Flachdächer keine Neigung vorgeben, kann der Winkel der Anlage selbst bestimmt und optimiert werden. Die Module werden mit Hilfe spezieller Stützvorrichtungen montiert, das ermöglicht eine bessere Hinterlüftung, wodurch sich die Leistungsfähigkeit erhöht. Falls genug Fläche vorhanden ist, bietet sich auch eine zusätzliche Begrünung des Flachdaches an, denn durch sie heizt sich das Dach weniger auf, was ebenfalls für höhere Erträge sorgt.

 

Welche Größe sollte eine PV-Anlage mindestens haben?

Reker: Die Größe muss zum Stromverbrauch passen. Im ersten Schritt sollte daher der eigene Stromverbrauch ermittelt werden. Hier gilt es zu bedenken, ob in Zukunft Änderungen geplant sind. Steht der Kauf eines Elektroautos an? Oder soll vielleicht die alte Öl-Heizung im Rahmen einer Heizungsmodernisierung durch eine Wärmepumpe ersetzt werden? In diesem Fall müsste die Größe der Photovoltaikanlage entsprechend angepasst werden.

Ferch: Ein wichtiger Faktor ist die Fläche des Daches, die sich zur Installation einer PV-Anlage eignet. Je nachdem, wie viele Quadratmeter für Solarmodule genutzt werden können, lässt sich anhand einer Faustformel die größtmögliche PV-Leistung und damit der maximale Stromertrag im Jahr ausrechnen. Dieser kann dann mit dem eigenen Strombedarf abgeglichen werden.

 

Wie lässt sich eine Photovoltaikanlage besonders effektiv nutzen?

Ferch: Zu den bereits genannten Tipps wie der Anschaffung eines Batteriespeichers und einem optimierten Verbrauchsverhalten, gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, smarte Steckdosen oder Zeitschaltuhren zu verwenden. So können Verbraucher automatisiert aktiviert und deaktiviert werden. Wer ein Elektroauto hat, kann auch die Wallbox zum sogenannten Überschussladen nutzen. Dabei wird das eigene Elektroauto mit selbstproduziertem Solarstrom versorgt und zwar am besten dann, wenn der überschüssige Strom ansonsten in das öffentliche Netz fließen würde. Viele Wallboxen verfügen mittlerweile über ein Lademanagement, das die Photovoltaikanlage berücksichtigt.

 

Produziert die PV-Anlage auch im Winter genügend Strom?

Ferch: In der dunklen Jahreszeit erzeugt die Solaranlage immer noch etwa fünf bis 10 Prozent der Maximalleistung, das reicht für den alltäglichen Bedarf oft noch aus. Erst, wenn es richtig knackig kalt wird, kann zum Beispiel die Versorgung einer Wärmepumpe schwierig sein. In diesem Fall muss zusätzlicher Strom aus dem Netz genutzt werden. Grundsätzlich gilt jedoch, dass die Kombination aus Photovoltaik und einer Wärmepumpe sinnvoll ist, sofern das Haus über eine gute Dämmung und geeignete Heizkörper verfügt.

 

Wie kann ich Sonnenenergie nutzen, wenn ich zur Miete wohne?

Reker: Für alle, die keine Immobilie besitzen und nur relativ wenig Strom verbrauchen, kann ein Balkonkraftwerk sinnvoll sein. Hierzu werden Solarmodule unmittelbar am Balkon montiert. Der selbst produzierte Solarstrom wird dann über eine Außensteckdose in den heimischen Stromkreislauf eingespeist. So ein Stecker-Solargerät mit Standard-Modul kostet etwa 800 bis 1.000 Euro und kann durchschnittlich etwa 10 bis 15 Prozent des Stromverbrauchs eines typischen Haushalts abdecken. Die Vorteile eines Stecker-Solargerätes sind, dass keine Installationskosten entstehen und man die Kosten nach circa fünf bis sieben Jahren wieder raus hat.

 

Ist es sinnvoll, eine thermische Solaranlage zu installieren?

Reker: Eher weniger, da der Spareffekt deutlich geringer ist als bei Photovoltaik. Eine Solarthermie-Anlage ist außerdem wartungsintensiver, da ihre mechanischen Teile porös werden können.

Ferch: Eine Photovoltaik-Anlage ist viel flexibler, da sie zum Beispiel zuerst für die Warmwasseraufbereitung und dann zum Laden des Elektroautos genutzt werden kann. Eine Solarthermieanlage erzeugt ausschließlich Wärme, die für die Heizung oder das Warmwasser genutzt werden kann. Auch das Einspeisen von überschüssiger Energie ist hier nicht möglich.

 

Strom sparen durch Solarenergie:
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Gemeinsam finden wir heraus, welche Photovoltaikanlage die richtige für Ihre Immobilie ist und beantworten alle Fragen rund ums Thema Solarenergie. Übrigens: Für unsere Kundinnen und Kunden ist die Energieberatung kostenlos.

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